Ich war immer noch auf der Insel Don Det. Der Abholversuch am Tag vorher war mangels fehlendem Boots gescheitert und so wartete ich wieder auf meine Abholung. Wie diese von statten gehen sollte wusste ich nicht. Die Straße auf der Insel war an dieser Stelle eher ein schmaler Weg. Also dachte ich, dass ich vielleicht von einem Motorrad abholt und zur Bootsanlegestelle gefahren werde. Ich wartete eine halbe Stunde länger als gedacht, doch dann legte ein kleines, schmales Boot direkt am Ufer vor meiner Unterkunft an und brachte mich zurück ans Festland nach Naka Sang.
Dort angekommen wusste keiner aus dem Boot so wirklich wo wir hin sollten. Also liefen wir durch den Ort in Richtung Bushaltestelle. Auf der Hälfte der Strecke wurden wir dann in eine Art Reisebüro gerufen. Hier sollten wir schonmal die Arrival-Card (für die Einreise bzw. Visum) von Kambodscha ausfüllen und bekamen unser Bustickets. Ein Visa-Service für 40 US-Dollar wurde uns ebenfalls angeboten. Ansonsten hält der Bus an der Grenze und man muss sich anstellen um sein Visum zu bekommen. Das dauert normalerweise nicht lang und geht auch ohne Probleme von statten, solang man das macht/ zahlt was von einem verlangt wird. Es gibt zwar feste Beträge was ein Visum kostet, aber je nach Grenzbeamten oder auch Grenzübergang werden verschiedene „Gebühren“ erhoben. Wahrscheinlich wäre es günstiger gewesen sich selber darum zu kümmern. Natürlich kann man sich das Visum auch vorher in Deutschland schon besorgen. Trotzdem entschied ich mich für die bequeme Variante und gab meinen Reisepass und die 40 Dollar ab. Wir warteten noch eine Weile bis wir dann zur Bushaltestelle gehen sollten. Vorher tauschte ich noch meine letzten laotischen Kip in Dollar, weil ich gehört hatte, dass man kein laotisches Geld mit ausführen darf. Ein paar thailändische Baht hatte ich auch noch, die tauschte ich gleich mit um.
Bis zur Grenze war es nicht weit. Wir hielten auf der laotischen Seite. Hier stiegen alle aus, die bereits ein Visum für Kambodscha hatten oder sich selbst darum kümmern wollten, um sich den Ausreisestempel zu holen. Wir fuhren die paar Meter weiter auf die kambodschanische Seite. Hier musste dann auch der Rest aussteigen. Die Räder vom Bus wurden desinfiziert und bei jedem Insasse wurde gemessen ob er Fieber hat. Sollte man Fieber haben, dann bekommt man den gelben Gesundheitszettel nicht und darf meines Wissens nicht in Kambodscha einreisen. Es dauerte eine Weile bis der Angestellte vom Reisebüro mit unseren Reisepässen zurück war. Nachdem wir die Reisepässe zurück hatten, wurden diese nochmals von einem Grenzbeamten im Bus kontrolliert. Wir warteten weiter auf die restlichen Leute, bevor es dann endlich weiterging. Die ganze Prozedur bis alle wieder im Bus waren dauerte über 1 Stunde.
Am Anfang schien alles sehr gleich zu Laos. Doch irgendwann wurde aus einer gut geteerten, breiten Straße, eine breite Schotterpiste die immer wieder von Teerabschnitten unterbrochen wurde. Alles staubte, bis dann plötzlich der Regen einsetzte. Nach etwas mehr als 5 Stunden Fahrt erreichte ich mein Ziel, die Stadt Kratie. Von Kratie wusste ich nur, dass die Stadt am Mekong liegt und das es hier ebenfalls die Süßwasserdelfine, auch Irawadidelfine genannt, (wie auch bei den 4000 Islands) geben soll. Ich erhoffte mir, den Delfinen hier noch näher zu kommen und eventuell den ein oder anderen Schnapp Schuss zu machen. Dort angekommen war es wie überall zuvor auch. Vor dem Bus standen viele Leute die entweder einer Unterkunft oder eine Tuk Tuk- Fahrt anboten. Mir wurde eine Unterkunft für 6 US-$ die Nacht angeboten. Soviel wollte ich nicht zahlen. Aus meinem Reiseführer wusste ich aber, dass es in er Nähe eine Unterkunft gibt, die Ihre Zimmer ab 4 Dollar die Nacht anbieten. Ein Mann meinte, dass ich nirgendwo ein günstigeres Zimmer bekommen würde. Um das Gespräch kurz zu halten, um dann auch weiter zu kommen meinte ich: „Doch das gibt es und ich habe das Zimmer bereits vorgebucht“. Das zu sagen ist immer ein guter Trick, allerdings sollte man den Namen der Unterkunft wissen weil danach dann meistens erfragt wird. Klar muss man darauf keine Antwort geben. Aber aus Höflichkeit mach ich das dann meistens oder behaupte ich weiß den Namen gerade nicht (oder den Name habe ich in einem Buch im Rucksack stehen), weiß aber wo das Hotel ist. Ich finde es persönlich schade, dass man so belogen wird. Auf der anderen Seite ist es auch verständlich. Diese Leute möchten nur ihren Lebensunterhalt verdienen. So kam es, dass ich mein Vertrauen zu diesen Leuten verlor, was die Aussagen dieser betraf bzw. misstrauischer wurde. Zu Fuß ging es weiter zur Unterkunft. Ich bekam ein Zimmer für 4 Dollar die Nacht. Allerdings ohne eigenes Bad und ohne Fenster. Immerhin stand aber ein Ventilator drin. Es war schon relativ spät und so entschied ich mich ein wenig in der Stadt umzuschauen. Ich besichtigte zwei Tempel und ging über den Markt. Hier traf ich Daniel aus Brasilien (der aktuell in Neuseeland wohnt) wieder, den ich vom sehen her aus meinem Bus kannte. Wir unterhielten uns eine Weile und so bekam ich eine Einladung zu ihm, wenn ich in Neuseeland bin. Genauer gesagt nach Queenstown.
In dieser Nacht schlief ich nicht ganz so gut. Im Zimmer war es durch das fehlende Fenster einfach zu stickig. Der Ventilator leistete mir dafür gute Dienste. Am Vortag hatte ich mir über die Guesthouse-Besitzerin ein Tuk Tuk für den nächsten Morgen bestellen lassen. Ich wollte etwas außerhalb von Kratie die Irawadidelfine anschauen. Ca. 15 Kilometer nördlich gibt es eine Art Pool mit dem Namen Kampi. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten und so bekam ich schon einen ersten Einblick in das Leben der Kambodschaner. Die Häuser sind größtenteils auf stelzen gebaut. Es ging an Schulen und vielen Straßenverkaufsständen vorbei. Wirklich wohl fühlte ich mich hinten auf dem Tuk Tuk nicht. Ich kam mir vor wie ein weißer Gutsherr der seine Ländereien besuchen möchten und so wurde ich teilweise auch angeschaut.
Dort angekommen, kaufte ich ein Ticket für 9 Dollar und wurde allein in ein Boot verfrachtet. Der Beste Zeitraum um dies zu tun ist in der Trockenzeit, der Fluss wird flacher und die Delfine lassen sich öfter an der Wasseroberfläche sehen. Am besten eignen sich die Zeiten 1-2 Stunden nach Sonnenaufgang und genauso 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang. Es ging raus auf den Mekong, der an dieser Stelle wieder einmal wahnsinnig breit wird. Wüsste man es nicht genau, würde man sagen, dass man sich auf einem See befindet. Nach ein paar Metern wurde der Motor abgestellt und dann ging es mit dem Paddel weiter. Am gewünschten Platz angekommen, hab wir uns treiben lassen. Mit dem Paddel wurde immer mal wieder die Ausrichtung des Boots korrigiert. Die Delfine habe ich gesehen, nur leider tauchten diese immer wieder an verschiedenen Stellen auf, so das ich mit der Kamera immer zu spät war. Da half es auch nichts, dass mich der Bootsführer immer wieder auf sie aufmerksam machte, wenn ich mal wieder in eine andere Richtung schaute. Nach einer Stunde ging es wieder zurück. Der erhoffte Schnapp Schuss blieb aus und so muss ich sagen, dass es mir bei den 4000 Islands ins Laos besser gefallen hat. Daher gibt es an dieser Stelle auch keine entsprechenden Bilder. Aber man kann ja mal im Internet schauen 😉
Als ich zurück in Kratie war, lief ich noch einmal über den Markt, weil ich am Vortag zu spät war und so nicht mehr alles sehen konnte. Bei den Gurken blieb ich stehen, dachte an zu Hause und keine 2 Minuten später hatte ich mir ein paar gekauft. Wirklich lecker. Danach ging ich wieder in meine Unterkunft, weil es in der Sonne wirklich unerträglich warm war.
Am späteren Nachmittag ging es dann noch mit den unterkunftseigenen Kajaks auf den Mekong, rüber auf die Insel Koh Trong. Mein Guide war der Bruder der Besitzerin. Kostenlos war es leider nicht, doch 5 Dollar war für mich in Ordnung. Auf der anderen Seite angekommen, fragte er mich ob ich mit ihm eine Runde joggen möchte. Das ist zwar eigentlich nichts für mich, aber ablehnen wollte ich auch nicht. Abkühlung gab es danach im Fluss. Hierbei erklärte er mir, dass man die Schnecken die man hier im Sand findet, essen kann, in dem man sie mit in eine Suppe gibt. Gerne hätte ich das mal probiert, aber es gab an diesem Abend keine Möglichkeit mehr dazu. Viel Zeit blieb uns nicht bevor wir wieder zurück mussten, da mein Guide auch die Bar auf der Dachterrasse des Guesthouses macht.
An diesem Abend gönnte ich mir dann auf der Dachterrasse noch ein Bier. Von hier sah ich dann auch die Einwohner, die sich am Abend wenn es kälter ist am Mekongufer treffen, um Sport zu machen.
Am nächsten Tag ging es dann per Minibus weiter nach Siem Reap. Das Ticket dafür hatte ich mir am Nachmittag in einer anderen Unterkunft geholt.