Place to Escape

by Robin Hahn

Schlagwort: Kambodscha

Ankunft in Vietnam

In Phnom Penh habe ich erfahren, dass die Möglichkeit besteht, von hier aus mit dem Boot direkt nach Vietnam zu fahren und noch dazu auf dem Fluss Mekong. Dieser Strom, der mich bereits seit Anfang Laos immer mal wieder auf meiner Reise begleitet, hat mich mit seiner Größe und Vielseitigkeit so beeindruckt, dass ich mir diese Chance nicht entgehen lassen möchte. Auch eine Art Abschiedstour vom Mekong, ich möchte ihn nicht so einfach hinter mir lassen und einfach noch mehr sehen. An mehreren Stellen mache ich mich schlau, welche Möglichkeiten es zu welchen Preisen gibt. Dabei variieren Orte der verschiedenen Endhaltestellen, sowie Boot oder Bus/Boot Kombinationen. Des weiteren gibt es geführte Mehrtagestouren, die für mich aber auf gar keinen Fall in Frage kommen. Viel zu touristisch und dadurch für mich auch nicht authentisch genug. Noch dazu bin ich Backpacker und mach lieber meine eigene Tour. Am Ende entscheide ich mich für die Bootsfahrt von Phnom Penh nach Chau Doc in Vietnam. Den Preis konnte ich auf 22 Dollar drücken (Dank Nebensaison) inkl. Abholung von meinem Guesthouse (Normalerweise auch nicht dabei). Im Vergleich, ein Bus von Phnom Penh nach Ho Chi Minh City (früher Saigon) hätte mich gerade einmal 10 Dollar gekostet und ich wäre schon ca. 100 Kilometer weiter im Landesinneren von Vietnam gewesen.

Verlauf des Mekongs

Verlauf des Mekongs

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Zwei Tage später werde ich pünktlich abgeholt. Nur das Boot hat 1 Stunde Verspätung. Entlang des Mekongs gibt es hier dann leider nicht wirklich etwas besonderes zu sehen. Die Ufer waren an dieser Stelle nicht so interessant wie damals in Laos, mit den vielen kleinen Dörfern, den Bergen mit Dschungel und den unzähligen Tieren. Trotzdem schön den Mekong auch so nochmal gesehen zu haben. Das Wetter spielt leider auch nicht so recht mit. An der Grenze von Kambodscha legen wir an. Wir werden zu den Grenzbeamten geschickt, um uns den Ausreisestempel zu holen. Alles ohne Probleme. Ich hätte sogar noch ein paar Tage im Land bleiben können. Doch die Zeit sitzt mir im Nacken. Einfach noch zu viele Sachen die ich gern sehen möchte. Wir steigen ein, fahren 50 Meter weiter und steigen wieder aus. Diesmal geben wir unsere Pässe dem Bootsbegleiter, der nun zu den vietnamesischen Grenzbeamten geht um die Stempel zu holen. Auch alles ohne Probleme. Das Visa zur Einreise in Vietnam hatte ich mir bereits eine Woche zuvor in Siem Reap geholt.

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Nach 4 Stunden Bootsfahrt erreichen wir Chau Doc. Leider habe ich auf dem Boot niemanden kennengelernt. Das Boot ist einfach zu klein und daher auch zu wenig Leute an Bord.  Aber kein Problem. An der Bootsanlegestelle warten bereits wieder Einheimische, die einen zur nächsten Unterkunft bringen möchten. Diesmal habe ich mich nicht erkundigt wo ich schlafen könnte und so stimme ich dem Angebot zu. Tuk Tuks gibt es hier nicht, dafür aber Mopeds. Erstaunt schaue ich, als mir auf einmal ein Helm in die Hand gedrückt wird. Ob mans glaubt oder nicht, ja in Vietnam herrscht Helmpflicht und so wie ich es auf den ersten Blick beurteilen konnte halten sich sogar die meisten daran. Wir fahren ein ganzes Stück, so groß sah die Stadt auf der Karte gar nicht aus. Nachdem ich meine Sachen im „Hotel“ auf mein Zimmer gebracht habe, fährt er mich noch zu einem Geldautomaten und zu einem Bekannten bei dem ich ein Busticket für die Weiterreise am nächsten Tag kaufe. Ich bekomme Hunger und so fährt er mich auch noch zu einer günstigen Suppenküche. Umgerechnet nicht mal 1 Euro kostet die Suppe, die wirklich super schmeckt. Doch bevor ich in den Genuss meiner Suppe komme, möchte mein Fahrer auf einmal noch Geld sehen. „Ok“ denke ich und geb ihm umgerechnet 1 Euro. Er möchte aber auf einmal 2 Euro haben. Daraufhin sage ich nur, dass das nicht abgesprochen war und ich dachte es gehöre zum Service. Damit ist die Sache erledigt.

Auf dem Rückweg zum Hotel kracht es plötzlich. Zwei Mopedfahrer sind in einander gefahren. Auf den ersten Blick ist keiner Verletzt. Nur einer von beiden sitzt regungslos auf der Straße, wahrscheinlich unter Schock. Dieses Erlebnis deute ich als Zeichen mir in Vietnam kein Zweirädriges Gefährt zu kaufen. Schon in Laos hatte ich davon gehört, dass sich einige Backpacker in Vietnam ein Moped kaufen und so das Land von Süden nach Norden oder umgekehrt durchqueren, um es dann am Ende an den nächsten Backpacker zu verkaufen. Ich fand die Idee von Anfang an klasse. Unbeschwertes Reisen und man kommt überall hin wo man möchte. Fern der Touristenpfade.

Mit der Fremden Währung ist das immer so eine Sache. Wieder einmal habe ich es verpasst, mich im voraus über die neue Währung zu informieren. Welche Scheine gibt es? (Werte) Gibt es Münzen? Wie ist der Wechselkurs? Wird nur mit einer Währung bezahlt? Es ist immer wieder ein neues Erlebnis. Wie schon in Thailand und Laos brauche ich ein paar Tage um mich an das neue Geld zu gewöhnen. Auch um zu wissen, was kostet was und wo man es am besten kauft. In Vietnam kann mit der Einheimischen Währung Dong, aber auch mit dem US-Dollar bezahlt werden. Ganz anders als in Kambodscha, bekommt man hier die Einheimische Währung direkt am Geldautomaten. Je nach Wechselkurs ist es meist auch besser mit Dong zu bezahlen.

Am nächsten Morgen muss ich schon wieder eher raus, weil mein Bus um 7:30 Uhr nach Vinh Long fährt. Von dieser kleinen Stadt hatte ich gehört, dass es hier mehrere Homestays gibt. Unter Homestays versteht man, dass man bei einer Familie unterkommt und mit ihnen zusammenlebt. Hierdurch bekommt man einen besseren Einblick in das Leben derer. Natürlich ist das ganze nicht umsonst. Außerdem soll es in der Nähe schwimmende Märkte geben, die ich mir gern anschauen möchte. Am Anfang war der Bus noch leer, doch das änderte sich ganz schnell. Nach 4 ½ Stunden werde ich mal wieder am Rand der Stadt raus gelassen. Diesmal steht hier nur ein Mopedfahrer, der mich in die Stadt fahren möchte. Wirklich Englisch spricht er nicht und so fällt die Kommunikation schwer. Ich selbst bin mir ziemlich sicher, dass es nicht mehr als 2 km in die Stadt sind und so lehne ich ab, lasse den den Mopedfahrer verwirrt zurück. Nach den ersten Metern schaue ich dann aber doch sicherheitshalber nochmal auf mein Handy und dann sind es doch mehr als 5 km. Da hab ich im Moment wirklich keine Lust drauf. Also drehe ich mich um und meine, dass es ein Missverständnis war. Da es mit der englischen Kommunikation  hapert, zeigt er mir die Scheine was die Fahrt kosten soll. Den Preis setzt er natürlich erstmal viel zu hoch an.  Da ich aber weiß wie weit es ist, kann ich den Preis ganz gut drücken. An der Fähre in der Stadt lässt er mich raus. Hier stehe ich auch keine 5 Minuten und werde sofort angesprochen. Der Mann gehört zu einer Familie die ein Homestay betreiben. 12 US-Dollar pro Tag ist dann doch ganz schön viel. Dafür bekommt man ein eigenes Zimmer, Frühstück, Abendessen und es steht ein Fahrrad zur freien Nutzung zur Verfügung. Nach kurzer Überlegung stimme ich trotzdem zu weil ich die Erfahrung gerne machen möchte. Er telefoniert und ein paar Minuten später kommt seine Tochter, die mich mit dem Roller abholt. Es geht auf eine Art Insel. Hier sieht man keine Autos und daher sind die Wege auch eher schmal gehalten. Das Zimmer ist in Ordnung. Mittlerweile hat man sich an diesen Standard gewöhnt. Immerhin habe ich mein eigenes Zimmer und so ausreichend Platz für mein Gepäck.

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Gleich am Nachmittag nehme ich noch das Angebot für das kostenlose Fahrrad in Anspruch. Es gibt mehrere Fahrräder zur Auswahl. Die meisten von denen wären in gar keinem so schlechten Zustand wenn zumindest ausreichend Luft auf den Reifen wäre. Dann finde ich doch eins bei dem es der Reifendruck zulässt zu fahren. Doch der Zustand ist eher schlecht als Recht. Überall knackt es. Die Kette springt immer wieder raus. Da macht das Radfahren keinen Spaß und so beschließe ich nach ein paar Kilometern wieder umzudrehen und zurück zu fahren. Während meiner Abwesenheit kamen noch 4 Franzosen an. Am Abend werden wir wie die Könige bekocht. Wir sind schon satt, doch es kommt immer wieder ein neues Gericht. Alles ist wirklich sehr schön hergerichtet, geschmacklich hervorragend.

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Am darauffolgenden Tag soll es früh am Morgen zu den schwimmenden Märkten von Cai Be gehen. Ich habe Glück, die Franzosen möchten das gleiche machen und so wird es für jeden einzelnen günstiger. Einziger Nachteil ist, dass es bereits um 5:30 Uhr losgeht. Zuerst dachte ich, dass wir mit der Familie dort hinfahren. Letztendlich ist es dann ein extra Boot, nur für uns „Touristen“.

Als erstes geht es zum Floating Market von Cai Be (schwimmender Markt). Die Fahrt dauerte eine Stunde. Geht aber schnell vorbei, da uns immer wieder Boote entgegen kommen. Teilweise eins skuriler als das Andere.

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Spielende Kinder im Mekong

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Dort angekommen bin ich etwas enttäuscht. Ich hatte mir schmale Kanäle mit buntem Treiben vorgestellt. Doch was wir hier vorfinden ist ein breiter Kanal und die schwimmenden Händler sind weit verstreut. Dafür wurden wir auf ein Boot eingeladen. Unser Boot wird am anderen befestigt, so kann unser Boot nicht forttreiben und es macht den Umsteig um einiges einfacher. Auf dem anderen Boot werden uns verschiedene exotische Früchte angeboten, die ich teilweise vorher noch nie gesehen habe und ich mir leider auch nicht die Namen merken kann.

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Auf dieses Boot bekommen wir eine Einladung

Auf dieses Boot bekommen wir eine Einladung

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Weiter geht es zu einer kleinen Imkerei, die aber eher einem Laden mit Souvinirs gleicht. Der Honig war dafür aber lecker. Leider ist es immer schlecht sowas als Backpacker mit zu nehmen. Die Fahrt entwickelt sich zu einer Art Kaffeefahrt, bei der man an Orte gefahren wird um etwas zu kaufen. Danach geht es weiter zu einem kleinen Gebäude in dem aus Reis Pfuffreis hergestellt wird. Unter anderem gibt es hier auch noch selbstgefertigtes Karamell in verschiedenen Geschmacksrichtungen zu kaufen. Freundlicherweise dürfen wir vorher alles probieren und so kann auch ich nicht nein sagen und kaufe mir ein paar Kleinigkeiten, die für die nächsten Tage mein Notproviant sein sollen, wenn der kleine Hunger aufkommt. Es gab wirklich viele gute Sachen, doch als Backacker hat man eben nur begrenzt Platz. Auch interessant war, zu sehen wie alles ganz ohne Maschinen hergestellt und einzeln per Hand verpackt wird. Zurück im Boot geht es nochmal in eine andere Richtung. Wohin denn jetzt noch? Es geht zu einer winzig kleinen Obstplantage. Hier bekommen wir einen Obstteller und zwei verschiedene Schnaps gereicht. Weil es den anderen nicht so schmeckt, greife ich bei den Getränken gleich zweimal zu. Anschließend werden wir noch von Frauen in kleineren Booten auf traditionelle Weise und mit Hut durch einen schmaleren Kanal gefahren. Am Ende dieses Kanals wartet schon wieder das Boot auf uns.

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Auf dem Rückweg lasse ich mich, wie auch die Franzosen, direkt in der Stadt absetzen. Ein paar meiner Stiche (von was auch immer) haben sich entzündet und ich brauche neue Pflaster und etwas zum desinfizieren. Das stellt sich dann letztendlich doch schwerer heraus als es ist. Es gibt genügend Apotheken, doch in jede in die ich hinein gehe werde ich nicht verstanden. Lediglich das ich Pflaster benötige versteht man. Doch das viel wichtigere Desinfektionsmittel bekommen ich nicht. Wahrscheinlich hätte ich mich auch besser darauf vorbereiten müssen und es mir zumindest in meiner Unterkunft übersetzen und aufschreiben lassen sollen. Dann wohl doch erst in Ho Chi Minh City. Ich belasse es dabei und nehme die Fähre zurück (umgerechnet ca. 0,10 €) zu meiner Unterkunft, die . Am gleichen Abend plane ich noch eine grobe Reiseroute durch Vietnam, da ich dies bisher nicht getan hatte. Einige Tipps bekomme ich noch von die Leuten die heute neu angereist sind und am darauffolgenden Tag Vietnam verlassen und nach Kambodscha weiter zu reisen. An dieser Stelle kann ich dann auch ich noch mein Wissen über Kambodscha an sie weitergeben.

Vinh Long vom Boot

Vinh Long vom Boot

Tempel in Vinh Long

Tempel in Vinh Long

Am morgigen Tag soll es weiter nach Ho Chi Minh City (früher Saigon) gehen.

Unterwegs in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas (Teil 2)

Killing Fields von Choeung Ek

Natürlich interessiert mich auch immer die Geschichte eines Landes und so ging es am späteren Nachmittag (nach dem Zoobesuch) noch zu den „Killing Fields Choeung Ek“. In Kambodscha gab es ca. 300 dieser Killing Fields, das bekannteste ist das von Choeung Ek in der Nähe von Phnom Penh. An diesem Ort wurden politisch motivierte Massenmorde von den Roten Khmer durchgeführt. Dabei wurden allein hier ca. 17.000 Menschen umgebracht. Um Munition zu sparen, wurden diese zum Beispiel mit schweren Eisenstangen oder Äxten erschlagen. Auf dem Gelände steht auch ein Baum, an diesen wurden die Kinder solang dagegen geschlagen, bis diese Tod waren. Schon makaber zu sehen, wie sich manche Leute vor diesen Baum stellen um Selfies zu machen. Die Toten wurden in Massengräber geworfen und verscharrt. Noch heute kommen immer wieder Kleidungs- und Knochenreste zum Vorschein, wenn es mal stärker geregnet hat. Die meisten Toten stammen vermutlich aus dem Tuol-Sleng Gefängnis, dass ich einige Tage davor besichtigt hatte.

Zum Gedächtnis an die Toten wurde eine Stupa errichtet, in der ein Teil der Totenschädel aufbewahrt wird. Auch an diesem Platz habe ich keine Bilder gemacht, obwohl es erlaubt war. Schön fand ich, dass im Eintrittsgeld ein Audioguide in mehren Sprachen (u.a. Deutsch) enthalten war, so konnte ich mit Leichtigkeit alles verstehen. Rechtzeitig werden wir fertig bevor es zu regnen beginnt. Erst etwas nervig, doch macht es die Straßen etwas besser befahrbar. Davor war alles zu trocken und staubig. Die Zeit vertreiben wir uns währenddessen in einem kleinen Restaurant mit verschiedenen Spezialitäten Kambodschas.

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Eintrittskarte Killing Fields, in der Mitte ist die Stupa zu sehen

Zeitvertreib in Phnom Penh

Am vierten Tag in Phnom Penh muss ich mich von meiner russischen Reisebekanntschaft Jane trennen, da ich leider noch zwei weitere Tage hier bleiben „muss“, um mir hier ein Projekt für Straßenkinder anzuschauen, von dem ich in Deutschland schon gehört hatte. Es fällt mir immer wieder schwer mich von Leuten zu trennen, danach falle ich kurz in ein Loch und weiß nichts mit mir anzufangen.

Ich laufe durch die Stadt und informiere mich über verschiedene Möglichkeiten wie es auf meiner Reise weitergehen könnte. Ca. 1 Monat bleibt mir noch in Südostasien und so entscheide ich mich als nächsten Schritt die Grenze nach Vietnam zu überqueren. Außerdem suche ich noch nach einem Ort, von dem aus ich nach Deutschland telefonieren kann. Es ist der 14.06.15, der Hochzeitstag meiner Eltern und ich bin jetzt bereits 2 Monate unterwegs. Eine gute Gelegenheit das erste mal zu Hause anzurufen. Zufälligerweise finde ich einen Haushaltsladen, in dem ich mir endlich Nadel und Faden kaufen kann, um meine eine Hose zu nähen. Das ist bisher das einzig Wichtige, das ich zu Hause beim packen vergessen habe. Ein kleines Erfolgserlebnis das „gefeiert“ werden muss. Am Tag davor hatte ich mit Jane einen kleinen Straßenstand gefunden, an dem es Frosch und verschiedene andere Sachen gab. Ich konnte nicht widerstehen und musste Frosch nochmal probieren. Wirklich seeehr lecker. So kann ich auch heute nicht widerstehen und gehe nochmals dorthin.

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Mein „Lieblingsrestaurant“ während meines Aufenthaltes

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Am Abend wird es mal wieder Zeit einen Artikel für meinen Blog zu schreiben. Dadurch man soviel erlebt und unterwegs ist, bleibt dafür nicht immer soviel Zeit wie man bräuchte. Außerdem habe ich zu diesem Zeitpunkt schon gemerkt, dass es viel mehr Aufwand macht, als ich dachte.

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Skateistan

Am vorletzten Tag nehme ich mir ein Fahrrad um den Rest der Stadt zu erkunden. Ich liebe es einfach mit der eigenen Kraft auf zwei Rädern unterwegs zu sein. Das von meinem Guesthouse angebotene Fahrrad muss ich ablehnen. Es fehlt eine Pedale (es ist nur eine Art Stange vorhanden) und dazu gibt es nicht mal ein Schloss. Daraufhin fährt mich der Besitzer zu einem anderen Fahrradverleih. Die Fahrräder sind um einiges besser, der Preis aber auch dementsprechend. Es gelingt mir den Preis auf 4 Dollar zu drücken und das Fahrrad erst am nächsten Morgen zurück bringen zu muss, um am Abend noch fahren zu können. Mein Glück das Nebensaison ist. Trotzdem teuer für ein Fahrrad wenn man bedenkt, dass wir den Roller für 6 Dollar pro Tag hatten.

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Heute sollte der Tag sein, an dem ich mir das Projekt „Skateistan“ anschaue. Hierfür hatte ich eine Email an den entsprechenden Kontakt in Kambodscha geschrieben. Die Antwort kam schnell, doch sollte ich mich ein paar Tage gedulden bis es soweit war. Hierdurch verlängerte sich mein Aufenthalt in der Hauptstadt auf insgesamt 5 Tage. Skateistan ist eine Non-Profit Organisation, die das Skateboarden als Mittel zur Selbsthilfe verwendet. Den Kindern (zwischen 5-18 Jahren alt) sollen unter anderem Bildung, Gemeinschaft und Führungsqualitäten vermittelt werden. Unterricht und Freizeit in der geskatet wird, wechseln sich ab. Es soll den Kindern Zugang zum Sport bieten. Der Focus liegt dabei vor allem auf Mädchen und Kinder die auf den Straßen arbeiten. Das Projekt begann 2007 auf den Straßen Kabuls / Afghanistan unter dem Bereich „Sport für Entwicklung“. Als ehemaliger Skater war ich natürlich sofort von diesem Projekt angetan, als ich damals in Deutschland etwas davon hörte. Warum nicht mal vorbei schauen wenn man schon einmal da ist.

Um den Ort zu finden bekam ich per Mail eine kleine Karte, mit der ich allerdings vertrauensvoll umgehen sollte, zum Schutz der Kinder, da es immer noch nicht von allen Leuten der Bevölkerung akzeptiert wird. Doch der Nachmittag verlief eher enttäuschend. Als ich dort zur vereinbarten Zeit ankomme. werden alle meine Fragen beantwortet. Natürlich alles auf Englisch was es nicht gerade leichter für mich macht. Die Kinder sind gerade dabei zu gehen. Dabei hatte ich mir doch erhofft, die Kinder beim skaten und lernen zu sehen, um hautnah mit zu erleben wie das alles funktioniert. Am Ende kaufte ich noch ein T-Shirt bzw. sollte ich 20 Dollar als Spende geben und bekam das dafür. Nach ca. 40 Minuten war alles vorbei. Dafür war ich nun extra länger geblieben? Zumindest hatte ich den Ort mal Live gesehen, etwas Gutes getan und halte das Projekt immer noch für eine tolle Sache.

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Weiter geht es dann noch zum „Central Market“. Hier gibt es so ziemlich alles zu kaufen. Ich interessiere mich dann aber hauptsächlich für die Essensabteilung.

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Ich warte noch bis zum Sonnenuntergang und dann geht nochmal mit dem Fahrrad los, um ein paar Eindrücke der Nacht festzuhalten.

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Alter Bahnhof

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Links „Vattanac Capital Tower“, rechts „Canadia Tower“

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Vor dem Königspalast

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Am Ende meiner Tour merke ich, dass ich mit der Sonnencreme an diesem Tag doch etwas zu sparsam war.

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Morgen den 16.06.15 geht es dann weiter nach Vietnam.

Unterwegs in Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas (Teil 1)

Mein Aufenthalt in Kambodscha neigt sich so ziemlich dem Ende. Es ist der 11.06. und mir bleibt noch so ziemlich ein Monat Zeit bis mein Flug von Singapur nach Australien geht. Meine letzte Station wird daher voraussichtlich die Hauptstadt Phnom Penh werden. Die Bustickets haben Jane und ich bereits am Vorabend bei der Rezeption unseres Hotels geholt. Schön das der Bus nicht ganz voll ist, so hab ich zwei Sitzplätze für meinen kleineren Rucksack und mich. So geht dann auch die Busfahrt recht zügig vorbei. Kurz vor der Hauptstadt halten wir nochmal, hier wird der Bus gründlich gewaschen. Warum? Keine Ahnung. Ich geh einfach mal davon aus, dass es einen gewissen Respekt zollen soll oder auch aus repräsentativen Zwecken für das Busunternehmen ist. Immerhin ist es ja die Hauptstadt.

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Kaum angekommen werden wir wieder von Tuck Tuck Fahrern belagert. Jane und ich sind uns aber einig und laufen einfach drauf zu, um unser „eigenes“ Guesthouse zu finden. Letztendlich ist es gar nicht so leicht. Es gibt zwar in jeder Straße mehrere davon und es sind auch Zimmer frei, aber diese sind entweder zu teuer oder zumindest zu teuer für die Ausstattung des Zimmers. Wer möchte schon einen überhöhten Preis für ein Zimmer ohne Fenster zahlen, dass noch dazu von Anfang an muffig feucht riecht. Jane hat auch die Angewohnheit bei jedem Guesthouse den Preis zu drücken, indem Sie nach einem Nachlass fragt. Manchmal klappt es. Gut für mich, sollte ich zukünftig vielleicht auch öfter probieren. Wir schauen uns mehrere Zimmer in verschieden Unterkünften an und werden schließlich fündig. Ich weiß, 6 Dollar für ein Zimmer mag sich nicht viel anhören, ist aber doch teurer als wir uns das vorgestellt hatten. Klar hätten wir uns das Zimmer teilen können und somit auch den Preis, doch es hat sich keiner getraut als erstes den anderen zu fragen. Wir machen eine Zeit und einen Treffpunkt aus, dann geht jeder in sein Zimmer. Vorher entscheidet noch der Schlüssel wer welches Zimmer bekommt. Dafür nimmt Jane die Schlüssel hinter den Rücken und ich sage welche Hand. Im Prinzip sind die Zimmer gleich, nur liegt das eine in der zweiten und das andere in der dritten Etage. Ich habe Glück und bekomme das in der zweiten Etage. Gentleman wie ich bin, behalte ich natürlich den Schlüssel.

Tuol Sleng Genozid Museum

Es geht in der Stadt, jeder hat so seine Orte die er sich gerne sehen möchte, daraus basteln wir einen Route um auf kürzesten Weg alles mitzunehmen. Unter anderem Besichtigen wir das „Tuol Sleng Genozid Museum“. Hierbei handelt es sich um das ehemalige Gefängnis S-21 der Roten Khmer und dient der Erinnerung an die dort begangenen Verbrechen. Bevor die Roten Khmer Phnom Penh eroberten, war dieses Gebäude ein Schule. Später wurde es als Gefängnis genutzt, in dem die Insassen systematisch gefoltert wurden. Klassenräume wurden nochmals unterteilt und in Gefängniszellen umgebaut. Lediglich 2 Quadratmeter blieben so den Insassen und als Toilette diente ein Schuhkarton großer Behälter. Zwischen 1975 und 1979 waren hier zwischen 14.000 und 20.000 Menschen untergebracht. Diese mussten strenge Regeln befolgen: lachen, weinen, reden war verboten. Zuwiderhandlung wurde mit Prügelstrafe oder Elektroschocks geahndet. Als das Gefängnis befreit wurde, waren noch 14 Insassen am Leben, wovon noch weitere starben. Heute sind in vielen Räumen Bilder der einstigen Insassen zu sehen. In Einigen Zimmer stehen noch die Betten. Foltermethoden können auf Bildern angesehen werden. Da sieht man mal wieder wozu Menschen in der Lage sind. Aus Respekt vor den Toten und den dortigen Geschehnissen, habe ich an diesem Ort keine Fotos gemacht. Bevor ich nach Kambodscha kam, war ich mir nicht über die schlimme Vergangenheit dieses Landes bewusst.

Für diesen Tag war es genügend Geschichte, die erlebten Eindrücke mussten sich erst einmal setzen. Deswegen geht es von hier aus weiter in die Stadt. Vorbei am „Independence Monument“, den angesiedelten Botschaften der einzelnen Länder bis „Koh Pich“ was soviel bedeutet wie Diamanten Insel. Auf der sieht man das moderne Kambodscha. Vieles ist neu gebaut oder noch im Bau. Auf dem Rückweg geht es noch am Königspalast vorbei. Die Uferpromenade ist mit unzähligen Flaggen bestückt. Als Zeitvertreib versuche wir alle Länder zu erraten, was gar nicht so leicht fällt. Nach etlichen Stunden und Kilometern zu Fuß durch die Stadt, erreichen wir unsere Unterkunft. Genug Bewegung für heute, erschöpft falle ich in mein Bett.

Independence Monument

Independence Monument

Blick auf Koh Pich

Blick auf Koh Pich

Vergnügungspark auf Koh Pich

Vergnügungspark auf Koh Pich

Uferpromenade von Phnom Penh

Uferpromenade von Phnom Penh

Weil ich jetzt mit einer Frau unterwegs bin, habe ich mich sogar dazu entschlossen meinen Bart ein wenig zu stutzen…das erste mal nach 2 Monaten. Ansonsten rasiere ich mir immer nur den Hals und die Wangen um es einigermaßen gepflegt aussehen zu lassen.

Königspalast und Nationalmuseum

Für den nächsten Morgen verabreden wir uns schon früh um 8 um den Royal Palace (Königspalast) von innen zu besichtigen. Aus dem Inneren wird dann eher nur die Anlage. Viele Gebäude sind geschlossen bzw. für Besucher nicht einsehbar. Mir persönlich hat es nicht so gut gefallen, einfach nur viele Gebäude, für mich nichts wirklich besonderes mehr.

Königspalast Phnom Penh

Königspalast Phnom Penh

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Angkor Wat in Miniaturformat, davor eine Schulklasse

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Anschließend geht es weiter zum National Museum. Auch hiervon hatte ich mir mehr erhofft, noch dazu war es relativ klein. Dafür macht es von dem äußern Erscheinungsbild was her. Hauptsächlich gab es im Inneren steinerne Statuen aus Angkor Wat und den umliegenden Tempeln zu sehen, die sich für mich als Laien oft wiederholten. Highlight für mich waren verschiedene Fotografen von den Tempelanlagen um. Danach geht es noch zum Tempel „Wat Phnom“. Ein Dollar Eintritt, aber nur für Ausländer.

Nationalmuseum Phnom Penh

Nationalmuseum Phnom Penh

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Wat Phnom

Wat Phnom

Am Abend musste ich unbedingt den Straßenstand wiederfinden, den ich am Tag davor gesehen hatte. Hier gab es Schweineohr und -zunge, darauf hatte ich mal wieder Lust. Am Verkaufsstand angekommen weigert man sich erst mir die Sachen zu verkaufen. Na klar, da kommt einer aus dem Westen daher und weiß sicherlich nicht was er da essen möchte. Englisch sprechen die Leute nicht wirklich an dem Stand und auch die Leute dahinter. Doch irgend wie gelingt es mir dann doch, den Leuten verständlich zu machen, dass ich das wirklich essen möchte. An einem anderen Stand sucht sich Jane noch etwas zu essen raus, weiter geht’s in den nächsten Laden um noch ein Bier zu kaufen. Mit all den Sachen geht es zurück zur Uferpromenade, an der wir unser Abendessen genießen. Ich kann Jane sogar überzeugen von meinen „Schweine-Delikatessen“ zu probieren. Weder gut noch schlecht für sie. Als ich merke, dass ich mich mit meiner Portion etwas übernommen habe, steht auch schon ein kleiner Junge neben mir, der etwas von meinem Essen ab haben möchte. Dem gebe ich mein restliches Essen, vom Bier bekommt er natürlich nichts. Der Verdauungsspaziergang führt dann noch am Alten Bahnhof und der bisher unvollendeten „Olympia City“ vorbei.

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Für den nächsten Tag haben wir uns über unser Guesthouse zwei Roller gemietet, was aber gar nicht so einfach war. Der Besitzer ist an diesem Abend schon zu betrunken und so ist jeder Wunsch fast zwecklos. Für mich ist es egal ob Automatik- oder Manuellschaltung. Jane möchte dann doch schon eher einen Automatik, was bei den Verkehrsbedingungen manchmal auch besser ist. Außerdem möchten wir gern früh halb 8 starten, was dem angetrunkenen Besitzer nicht wirklich gefällt, er sich dann aber doch drauf einlässt.

Phnom Tamao Wildlife Rescue Center

Am darauffolgenden Morgen sind wir dann doch sehr überrascht, als der Besitzer wirklich auf der Matte steht. Die Bikes sind auf den ersten Blick ok. Helme lassen wir uns auch geben. Auch wenn die nicht wirklich passen, aber man weiß ja nie. Später stelle ich dann fest, dass meine Hinterbremse so gut wie gar nicht geht. Daher muss ich so gut wie alles mit der Vorderradbremse machen, was mir später noch fast zum Verhängnis wird. Durch den Stadtverkehr ist es gar nicht so schwer wie vorher gedacht. Einziges Problem ist in dem Getümmel Jane nicht zu verlieren, die direkt hinter mir fährt oder es zumindest versucht.

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Nach einigen Kilometern sind wir außerhalb von der Stadt und fern vom starken Stadtverkehr. Endlich mehr Platz auf der Straße. In der Stadt haben sich noch vier bis fünf Roller nebeneinander die Fahrspur geteilt. Für uns das reinste Chaos und doch funktioniert es irgendwie. Wahrscheinlich gibt es irgendwelche ungeschrieben Regeln in den Köpfen jedes einzelnen. Rollerfahrer nehmen doch irgendwie Rücksicht auf einander, doch für Autos und vor allem für Trucks bist du nichts. Dann plötzlich passiert es. Die Straße ist leicht schlammig, ein Lkw von der gegenüber liegenden Spur nimmt mir die Vorfahrt und zieht vor mir rein. Ich ziehe die Vorderbremse zu stark und das Vorderrad rutscht mir weg. In aller letzter Sekunde kann ich meine Füße von den Fußrasten nehmen und stemme sie mit alle Kraft gegen den Straßenbelag. So schlittre ich weiter, kann das Moped stabilisieren und komm zum stehen. Erstmal durchatmen und weiter geht’s. Vielleicht war ich doch etwas zu schnell unterwegs, wenn man nur eine wirklich funktionierende Bremse hat. Etwas langsamer geht es weiter Richtung Süden. Dort befindet sich ca. 40 km außerhalb der Stadt eine Art Zoo, was sich dann später aber als Rettungszentrum („Phnom Tamao Wildlife Rescue Center“) für Tier herausstellt. 5 Dollar Eintritt, aber wieder nur für Ausländer. Für Einheimische ist um einiges günstiger. Zu sehen gibt es Otter, Rehe, Elefanten, Bären, Krokodile, verschiedene Vogel- und Affenarten und und und. Eben alles was in Kambodscha so keucht und fleucht.

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Mein persönliches Highlight waren die Gibbons, die ich mit den Bananen fütterte, die ich eigentlich für die Elefanten gekauft hatte. Auch hierzu gibt es eine kurze Anekdote. Als wir ankamen wollte man uns sofort Bananen verkaufen um die Tiere zu füttern. Der Preis war für mich ok. Im Nachhinein aber viel zu teuer. Glücklicherweise kam kurz bevor ich bezahlen wollte ein zweiter Verkäufer der mir mehr Bananen für den gleichen Preis geben wollte. So ging es zwischen den beiden hin und her, bis ich schließlich mehr Bananen bekam und dazu noch weniger zahlte. Ein Blick in die Augen dieser Geschöpfe der mich zu tiefst berührte. Auch die Laute und die schnellen Bewegungen der Gibbons durch die Käfige….wie wenn sie mir imponieren wollten. Für mich eine Begegnung der besonderen Art. Am liebsten hätte ich sie schon in Laos in freier Wildbahn sehen wollen.

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Was mich selber überrascht hat, dass man auf dem Gesamten Gelände mit seinem Fahrzeug fahren durfte. Ansonsten wäre es ja auch viel zu Anstrengend, zumindest für die Einheimischen.

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Was ich noch so in Phnom Penh erlebt habe, erfahrt ihr im Teil 2.

Der Bamboo-Train von Battambang

Um von Kambodscha noch ein wenig mehr zu sehen, beschloss ich nicht direkt in die Hauptstadt Phnom Penh, sondern erst in die Stadt Battambang zu fahren. Um dort hin zu gelangen gab es zwei Möglichkeiten. Einmal normal mit dem Bus die gesamte Strecke fahren und einmal per Boot auf dem Tonle Sap, anschließend die letzten Kilometer per Bus. Als ich den Preis sah, entschied ich mich doch für den um einiges günstigeren Bus. Außerdem wusste ich nicht ob das Boot überhaupt während der Trockenzeit fährt, den Tonle Sap hatte ich auch schon gesehen.

Busbahnhof von Siem Reap

Busbahnhof von Siem Reap

Nach 4 Stunden Busfahrt kam ich in Battambang an. Wie immer warteten die Tuk Tuk Fahrer vor dem Bus. Doch diesmal war alles viel krasser als sonst. Die Tuk Tuk Fahrer stürzten sich regelrecht auf die aus dem Bus aussteigenden Leute. Nicht einmal aus dem Fenster schaun konnte man, ohne nicht gleich einen Zettel vor der Nase zu haben. Daher lies ich mir Zeit um den ersten Andrang zu entgehen…sollen doch erstmal die anderen.

Wartebde Tuk Tuks vor dem Bus

Wartende Tuk Tuks. Links kann man schon das erste Schild erkennen, dass mir entgegen gestreckt wurde

Als ich ausstieg redeten bzw, schrien alle auf mich ein, bei ihnen mit zu fahren. Es war ein schubsen und ein drängeln. Ich musste mich echt zusammen reißen um ruhig zu bleiben. Von der Bushaltestelle bis zur Unterkunft war es diesmal leider zu weit und so entschied ich mich ein Tuk Tuk zu nehmen. Zu mal es diesmal kostenlos war. Hintergrund ist der: Man wird zum Hotel gefahren, in der Hoffnung, dass man anschließend sich noch eine Tour zu den Sehenswürdigkeiten aufschwatzen lässt. Als ich schon im Tuk Tuk sahs wurde ich im letzten Moment, kurz vor Abfahrt, von einer anderen Backpackerin angesprochen, wo ich denn hin möchte. Ich erzählte ihr meinen „Plan“ und schon wollte sie mit. „Kein Problem“ meinte ich. Ihr Name ist Jane und war bis dahin die erste reisende Russin auf meiner Reise. Wir ließen uns zum „Royal Hotel“ (klingt teuer, ist es aber nicht) fahren und haben uns die Zimmer zeigen lassen. Doch der Hoteleigentümer wollte nicht unter 6 Dollar pro Zimmer gehen. Jane war davon nicht wirklich begeistert, wollte handeln, doch da war nichts zu machen. Erst als wir gehen wollten, meinte er, dass er noch 2 Zimmer für jeweils 3 Dollar die Nacht hat. Allerdings ohne eigenes Bad. Kein Problem für uns. Nach der Besichtigung dieser Zimmer waren wir uns einig „Die nehmen wir“. Das Zimmer war auf der Dachterrasse und dadurch auch etwas wärmer. Lediglich der Ventilator sorgte für etwas „Abkühlung“.

Blick von der Dachterrasse über Battambang

Blick von der Dachterrasse über Battambang

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Vor der Türe des Hotels wartete noch unser Fahrer mit dem wir, während der Fahrt eine weitere Tour vereinbart hatten. Seine Strategie ging also auf. Als erstes wollten wir zum „Bambootrain“. Eine alte Bahnstrecke, 4 Kilometer lang, auf der man mit einer Art selbst gebastelten Zug (unter anderem aus Bambus) mitfahren kann. Die gleiche Strecke zurück. Die Fahrt ist teilweise etwas ruppig, weil sich die Gleise durch die Hitze und das Alter verformt haben und so nicht mehr alle Gleisabschnitte bündig zueinander liegen. Ohne Sonnenschutz, trotz Fahrtwind dann trotzdem etwas warm.

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Nach 4 Kilometer, wie soll es auch anders sein, folgen Verkaufsstände. Immerhin sind die Verkäufer trotz Nebensaison nicht so aufdringlich und so kommt, danke Jane, ein Gespräch zustande in dem wir erfahren, dass die Verkäuferin die Strecke früher oft zu Fuß zurückgelegt hat, um in die Schule zu kommen. Die einzigen die ihre Ware wirklich loswerden wollten, waren die Kinder. Die fragten immer wieder ob man denn nicht eins ihrer Armbänder kaufen möchte. Man sollte schwören, wenn man doch eins kauft, dann dieses direkt bei dem Mädchen zu kaufen. Bisher hatte ich in jedem zuvor besuchten Land ein Armband mitgenommen. Warum nicht auch hier. Kaum hatte ich zugestimmt, da kamen gleich noch mehr Kinder und meinten ich solle doch bitte auch eins bei ihnen kaufen. Klar sind die die Armbänder nicht teuer (0,5 Dollar das Stück), doch was will ich mit 5 oder noch mehr davon. Ich muss ja alles auch schleppen und bin noch lang nicht am Ende meiner Reise. Ich entschied mich für 3 Stück. Dem 4 Mädchen wollte ich so etwas Geld geben, doch das nahm sie nicht an und rannte weg. Später erfuhr ich, dass die Mädchen ohne etwas zu verkaufen kein Geld annehmen. Der Tuk Tuk Fahrer sollte während der „Zugfahrt“ auf uns warten. Doch als wir zurückkamen war von diesem weit und breit nichts zu sehen. Wir warten und warten, weil es von den anderen Leuten hieß, er sei gleich zurück. Jane ging es nicht schnell genug. Glücklicherweise hatte wir die Nummer und so rief sie ihn mehrere Male an, bis dieser dann seinen Bruder schickte, wei er selbst Probleme mit seinem Tuk Tuk hatte.

Wir fuhren weiter zum Phnom Sampeau, einem Tempelberg etwas außerhalb der Stadt. Auf dem Weg dort hin, hielten wir an einem Straßenstand, um Ratte vom Grill zu probieren. Wenn man sich nicht vorstellt was man da gerade ist und wo dieses Tier eventuell vorher schon herum gelaufen ist, dann ist es gar nicht so schlimm und schmeckt nach Hühnchen. Noch dazu war sie über dem Grill schon knusprig gebraten….lecker. Würde ich so immer wieder essen.

Auf dem Weg zum Tempelberg

Auf dem Weg zum Tempelberg

Am Tempelberg angekommen, gab es die Auswahl zwischen hoch laufen oder nochmal Geld zahlen um gefahren zu werden. Ohne auch nur zu überlegen entschlossen wir uns zu laufen. Schon jetzt war mir Jane sympathisch. Mit ihr war alles so einfach…keine Diskussionen, keine Nörgeleien, kein Gejammer. Oben vom Berg gab es Affen die man mit Früchten füttern konnte, Insekten zum probieren, wie der Name schon sagt Tempel und dazu eine phänomenale Aussicht auf das Fachland ringsherum. So konnten wir auch sehen wie ein starker Regenguss auf uns zu kam. Von diesem Anblick so fasziniert, schafften wir es gerade noch so einen Unterschlupf zu suchen. Irgendwie stimmte mich der Regen glücklich, weil er das doch so ersehnte Wasser zu den Menschen hier bringt.

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Der Regenguss lies pünktlich nach und so schafften wir es rechtzeitig zurück zum Fuße des Berges, denn hier sollte das nächste Ereignis auf uns warten. Jeden Abend strömen hier aus einer Höhle tausende von Fledermäusen. Noch bevor alle Fledermäuse aus der Höhle waren (standen länger als 10 Minuten am Ein- bzw. Ausgang), saßen wir bereits wieder im Tuk Tuk zurück in die Stadt.

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Unser Fahrer ließ uns auf Wunsch etwas eher raus und so hatten wir noch Gelegenheit bei einem Spaziergang die Stadt zu erkunden. Von der Ratte am Nachmittag angetan, wollte ich nochmal etwas exotisches probieren. Ich entschied mich für ein Ei (den Name weiß ich leider nicht mehr) was es in sich hat. Dieses Ei ist bereits angebrütet und so kann man während man es isst, teilweise schon erahnen wie das Huhn später einmal aussehen soll. Erst traute ich mich nicht so recht. Doch mit etwas Pfeffer, Salz und Limette die mir dazu gegeben wurden, traute ich mich dann doch. Der Geschmack ist schwer zu beschreiben, ähnelt aber einem gekochten Ei mit einer ordentlichen Ladung Limette. Jane war dabei nur stille Beobachterin, wollte nicht probieren.

Beide wollten wir nur einen Tag in Battambang verbringen und so buchten wir am gleichen Abend im Hotel, den Bus nach Phnom Penh.

In und um Siem Reap

In Kratie wurde ich mal wieder von meiner Unterkunft abgeholt. Der Bus kam eine halbe Stunde später als angekündigt. Da ich in Laos schon einmal sitzen gelassen wurde, saß ich die halbe Stunde wie auf Kohlen und dachte, dass die mich wieder vergessen haben. Wie es der Name schon sagt, war im Mini-Bus nicht wirklich viel Platz. Zusammen mit zwei anderen Backpackern wurden ich auf die letzte Reihe verfrachtet. Mein Rucksack wurde lieblos unter die letzte Sitzreihe gestopft.

Bus nach Siem Reap

Bisher hatte ich in Kambodscha nichts von der Armut gemerkt, doch als wir zur Mittagspause anhielten, sahen wir schon ein paar Straßenkinder. Sie versuchten Geld oder essen zu bekommen. Eine Mitreisende gab ihnen etwas von ihrem Gemüse ab, das sie gierig in sich hinein schlangen. Für den kurzen Zwischenstopp hatten wir uns Orangensaft aus der Dose gekauft. Als wir aufstanden um wieder zum Bus zu gehen, rannten die Kinder wie angestochen auf die Dosen los, um zu sehen ob wir noch etwas in den Dosen übrig gelassen hatten. Doch beide Dosen waren leer. Diese Situation stimmte mich dann schon nachdenklich. Bezüglich Essensverschwendung meinerseits brauche ich mir jedoch keine Gedanken zu machen. Ich würde von mir behaupten, dass ich immer aufesse, weil ich es einfach nicht sehen kann, wenn Essen in den Müll geworfen wird und woanders (so wie hier) Menschen hungern. Noch dazu kommt für mich der Aspekt, dass ich dafür bezahlt hab und somit Geld wegschmeißen würde.

Nach 7 Stunden und unzähligen Stopps für ein- uns aussteigende Leute, sowie das Ein- und Ausladen von Gegenständen, erreichten wir Siem Reap. Eine Staubschicht lag in der Luft und es war wieder sehr warm. Umso erstaunter schauten die Tuk Tuk Fahrer, die dort auf den ankommenden Bus warteten, als ich meinte ich laufe zu einer Unterkunft. Die versuchten zu argumentieren, dass es viel zu warm sei. Ich lehnte dankend ab, schnallte meine zwei Rucksäcke um und lief los. In meinem Reiseführer hatte ich mir wieder einer Unterkunft rausgesucht, die ich mit Hilfe meiner Offline-Kartenapp ansteuern wollte. Es war lediglich 1 Kilometer bis dort hin. Selbst auf den Weg dort hin hielten unzähliger Fahrer an, die mich zu meiner Unterkunft fahren wollten. Ein Tuk Tuk wäre zu schnell um schon etwas von der Stadt zu sehen. Das war ein weiterer Grund warum ich mich gegen die Fahrt entschied. Außerdem saß ich schon den ganzen Tag im Bus.

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In der Unterkunft angekommen, ließ ich mir das Zimmer zeigen und fragte nach dem Preis. 8 Dollar pro Nacht wollte ich nicht wirklich bezahlen, vor allem weil ich hier mindestens 4 Tage bleiben wollte. Wegen des längeren Aufenthaltes ging man dann noch auf 7 Dollar runter. Ich willigte ein, da das Zimmer wirklich schön war und ich ehrlich gesagt zu faul war, zur nächsten Unterkunft zu laufen, Zimmer anzuschauen und den Preis anfragen. Außerdem konnte man sich in dieser Unterkunft Fahrräder ausleihen und es gab einen Visa Service (dazu später mehr). Nachdem ich meine Sachen im Zimmer gelassen hatte, lief ich wie immer durch die Stadt. Einen Zimmerschlüssel konnte man mir allerdings noch nicht geben, da der Gast vor mir den Schlüssel mitgenommen hatte. Etwas komisch war mir schon, das dieser Gast vielleicht zurück kommt wenn ich das Zimmer mit all meinen Sachen schon bezogen hab. Bis zu meiner Abreise ging alles gut und es kam nichts abhanden. In der Stadt viel mir sofort auf, dass diese sehr touristisch ist, zumindest im Zentrum. Immer wieder wurde ich gefragt wo ich hin möchte, ob ich ein Tuk Tuk brauch. An anderen Stellen T-Shirt, Hose…Massage, Sex, Drogen. Das ganze war dann schon recht nervig und wird auf die Dauer auch anstrengend, wenn man immer wieder mit einem gezwungenen lächeln dankend ablehnt. In einem Laden deckte ich mich mit Keksen für den nächsten Tag ein. Außerdem kaufte ich ein paar Meter weiter noch Postkarten, da ich seit Beginn meiner Reise, noch nicht eine einzige Postkarte an meine Lieben zu Hause verschickt hatte. Das verschicken war kein Problem. Alle meine Karten kamen an. Allerdings hat es zwischen 3-4 Wochen gedauert. Ein paar Tage später musste ich die Erfahrung machen, dass man nahe den Tempelanlagen von Angkor Wat, 10 Postkarten für einen Dollar kaufen kann (soviel wie ich für eine bezahlt hab), die noch dazu viel schöner waren, als die gekauften von mir. Noch dazu verkaufen diese Karten die einheimischen direkt und so geht das Geld auch an diese und nicht an einen großen Händler. Allerdings werden die Karten meistens von Kindern verkauft, deswegen weiß ich nicht ob es so gut ist diese dort zu kaufen. Wenn die Eltern sehen, dass ihre Kinder die Karten besser verkauft bekommen, dann müssen diese weiter Karten verkaufen und können nicht in die Schule gehen. Von allem Touristenkram etwas genervt, beschloss ich zurück zu meiner Unterkunft zu gehen. Auf dem Weg dorthin lief mir zufällig Peter aus Irland über den Weg, den ich bereits aus Laos kannte. Kurzfristig entschied ich mich dazu mit ihm noch etwas Trinken zu gehen. Dazu kam später noch eine Bekannte von Peter aus Spanien. So kam es, dass ich für den nächsten Tag gleich jemanden hatte mit dem ich mir die Tempelanlagen anschauen konnte und so auch noch Geld sparte. Die Tempelanlagen liegen mehrere Kilometer außerhalb und so ist es ratsam ein Tuk Tuk zu nehmen. Hierbei ist es egal wieviele Leute darin sitzen (normalerweise zwischen 3-4 Leute), der Gesamtpreis bleibt der gleiche. So wurden aus 25 Dollar für die Fahrt zu mehreren Tempeln, knapp 9 Dollar für mich.

Am nächsten Morgen hab ich dann fast meinen Wecker nicht gehört, weil der Ventilator im Raum so laut war. Da die Tempelanlagen riesig sind und ich nicht durch hetzen wollte um alles zu sehen, entschied ich mich für den 3 Tages Pass. Am ersten Tag bin ich eher aufgestanden um den Sonnenaufgang zu sehen, der hier angeblich besonders spektakulär sein soll. Eher heißt in diesem Fall, dass wir schon gegen 5 Uhr bei den Tempelanlagen waren. Leider waren an diesem Tag zu viele Wolken am Himmel und so war der Sonnenaufgang nicht wirklich so besonders wie erhofft. Aber ich wollte dem ganzen am nächsten Tag noch eine Chance geben. Auch dachte ich, dass um diese Zeit weniger Leute sind. Doch ich wurde eines Besseren belehrt. Die Menschenmassen strömten in den Angkor Wat Tempel um sich hier den Sonnenaufgang anzuschauen. Darunter alle möglichen Nationen, ausgestattet mit Kameras, Stativen, Handy oder auch riesigen Tablets. Auch ich hatte an diesem Tag mein Stativ dabei (waren ja eh mit dem Tuk Tuk unterwegs), war aber beim Anblick des Sonnenaufgangs zu bequem es raus zu holen. An diesem Tag besuchte ich insgesamt 7 verschiedene Tempelanlagen.

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Unser Tuk Tuk für den Tag

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3 Tages-Pass: Die Frisur auf dem Foto, durch den Fahrtwind etwas zerstört

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Lang noch nicht alle…

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Für den nächsten Tag besorgte ich mir über meine Unterkunft ein Fahrrad für 2 Dollar. Früh 4:20 klingelte der Wecker, weil ich mir den Sonnenaufgang nochmal anschauen wollte. In der Dunkelheit ging es per Fahrrad die paar Kilometer raus aus der Stadt, wieder zuerst zum Tempel Angkor Wat. Zum ausleuchten der Straße benutze ich mein Handy. Hinten am Fahrrad war immerhin noch ein Reflektor. Viele Tuk-Tuks mit ihren Insassen fuhren an mir vorbei. Ich freute mich das Geld gespart zu haben, vorallem weil ich an diesem Tag allein unterwegs war und die Kosten somit nicht teilen konnte. Die Strecke zog sich dann doch länger als gedacht. Trotzdem kam ich pünktlich an und wurde mit einem wirklich sensationellen Sonnenaufgang belohnt. Die Tempel-Kulisse tat ihr übriges dazu. Weiter ging es noch zu anderen Tempel, die ich am Vortag noch nicht besucht hatte. Das Fahrrad fahren machte mir trotz der Hitze Spaß. Nur wenn ich anhielt kam der Schweiß aus allen Poren gelaufen. Irgendwie sah ich den ganzen Tag keine einzige Person die mit dem Fahrrad unterwegs war. Das Trinkwasser war für diesen touristischen Ort erstaunlich günstig und so hatte ich ca. 3 Liter dabei, den Rest kaufte ich nach.

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Mein bisher bestes Fahrrad

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Zum Schluss wollte ich dann noch in einen Botanischen Garten. Ich wusste nicht ob dieser sehenswert ist oder nicht. Aber es war auch noch nicht so spät die Fahrradtour schon abzusprechen. Ich überquerte einen kleinen Fluss, der wegen des ausbleibenden Regens aber eher einem Bach gleichte. In diesem Fluss fischten einheimische in einem Netz. Als sieh mich sahen, riefen sie mir zu und fragten wie es mir geht und wohin ich möchte. Es dauerte keine 5 Minuten und ich war auf ein Bier eingeladen. Ich schaute ihnen beim Fischen mit einem Netz zu und unterhielt mich mit ein paar von ihnen. Die meisten von waren Tourguides für die Tempelanlagen und konnten daher gutes Englisch. Es war Sonntag, doch trotzdem ist es keine Seltenheit, dass an diesem Tag auch gearbeitet werden muss. Ausnahmsweise hatte alle frei und so trafen sie sich zur Feier des Tages an diesem Platz für ein Picknick. Als das Essen fertig war (kleine Fische die soeben gefangen wurden, in einer Suppe mit Kräutern, dazu Reis) wurde ich eingeladen mit ihnen zu essen. Auch wenn ich mich in dieser Situation etwas unwohl fühlte, konnte ich diese Einladung/Gelegenheit nicht ablehnen. Endlich war ich weg von den touristischen Pfaden und hatte so wie ich es immer wollte, einen kleinen Einblick in das Leben der Einheimischen. Die Töpfe wurden über dem Feuer erhitzt. Gegessen haben wir aus Töpfen, aus kleinen Schälchen und weil diese nicht ausreichten, zerschnitten wir noch Plastikflaschen, die dann zusätzlich als Schälchen dienten. Da die Fische so klein waren, aßen wir die Krähten mit. Im ersten Moment dachte ich nur „Hoffentlich schmeckt mir das Essen“. Ich wollte nur ungern das Gesicht verziehen und das halbvolle Schälchen stehen lassen. Doch alles ging gut. Das Essen schmeckte und ich bekam sogar noch einen Nachschlag. Nach dem Essen gab es dann noch selber angesetzten Kräuterschnaps. Am Anfang wollte ich nicht. Es war wirklich heiß, ich mit dem Fahrrad unterwegs und ich wusste nicht wie ich es am Ende vertragen würde. Die Gelegenheit wollte ich aber auch nicht verpassen, somit stimmte ich zu und weil er mir schmeckte trank ich gleich noch zwei hinterher. Getrunken wurde eh nur aus dem Deckel der Flaschen. Gerade genug um überhaupt etwas zu schmecken.

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Der Donner nahte und so wurde alles zusammengepackt. Weil ich noch nicht wollte, dass es an dieser Stelle zu Ende ist, fragte ich wo sie jetzt hingehen und was sie machen. Als Antwort bekam ich: „Volleyball spielen“. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen und so fragte ich wo sie spielen und ob ich mitmachen kann. Alle schauten mich etwas ungläubig an, stimmten dann aber zu. Ich war Herzlich Willkomen. Natürlich hätte ich diesen Platz in Siem Reap nie gefunden und so wurde ich mit einer Kühlbox auf den Beinen, hinten auf einen Roller verfrachtet. Mit meinem Fahrrad fuhr Leak. Durch die Kühlbox war es nicht wirklich bequem. Aber noch unbequemer war es für meinen Fahrer. Der hatte nur eine kleine Spitze vorne vom Sitz zum sitzen. Es ging zurück in die Stadt. Nach einer Weile bogen wir auf eine ungeteerte Straße in die Wohnviertel ab und schon jetzt hatte sich meine Entscheidung gelohnt. Hier her wäre ich so nie hin gekommen. Vor einem Tor machten wir halt. Dahinter war ein angemietetes Grundstück mit zwei kleinen Hütten. Hier wuchs kein Gras, dafür gab es ein paar mit ein paar Obstbäume und Palmen an den ein Netz aufgespannt war. Als Seitenbegrenzungen war eine Schnur gespannt. Man erzählte mir, dass sie sich hier öfter treffen, zusammen essen und Volleyball spielen. Das letzte Mal Volleyball spielen lag zwar etwas zurück, ganz so dumm stellte ich mich dann aber doch nicht an. Zwischendurch schaute ich immer mal wieder wie das Essen zubereitet wird, zu dem ich dann zu guter Letzt auch noch eingeladen wurde. Dazu gab es Bier. Wieder kam innerlich das schlechte Gewissen hoch. Ich nehme bzw. bekomme etwas von Menschen die weniger haben als ich. Doch diese waren froh, einen ausländischen Gast bei sich zu haben, der sich für sie und ihre Kultur interessierte. So teilten Sie das was sie hatten gerne mit mir (am Ende waren es 3 Bier und 2 Mahlzeiten). Wieder gab es selbst gefangenen Fisch, dazu noch Hühnerinnereien (günstiger als Fleisch), Gemüse und natürlich Reis. Vor dem Essen setzte der Regen ein und alle waren begeistert nun vom Volleyball auf den Fußball zu wechseln. Der Boden war so trocken, dass das Wasser nicht gleich aufgenommen werden konnte und sich so Pfützen bildeten. Doch das störte hier niemanden, alle waren voll bei der Sache. Nur ich nicht. Ich schaute vom Spielfeldrand zu. Das war mir dann doch ein bisschen zu gefährlich, weil das es eher einer Rutschpartie gleichte.

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Nach dem Essen fuhr ich mit dem Fahrrad zu meiner Unterkunft zurück und wurde dabei von zwei Rollern eskortiert. Sie meinten es sei zu gefährlich mich alleine im dunkeln durch die Wohngegend fahren zu lassen. Genau beurteilen konnte ich das nicht. Ich fühlte mich zu keiner Zeit unwohl, ein wirklich gelungener Nachmittag. Noch am gleichen Abend beantragte ich in meiner Unterkunft mein Visum für Vietnam. Das war der einfachste Weg um nicht selbst in eine vietnamesische Botschaft zu gehen und sollte sogar nur einen Tag dauern.

In der Nähe von Siem Reap befindet sich auch der Tonle Sap. Er ist der größte See von Südostasien und das fischreichste Binnengewässer der Erde. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen. Klar war es nicht der richtige Zeitpunkt, weil es Ende der Trockenzeit war und so der See und die Wasser zuführenden Flüsse schrumpfen. Für den nächsten Tag hatte ich mir einen Fahrer organisiert, der mich dort hinfahren sollte. Außer dem See wollte ich noch in das schwimmende Dorf Kampong Phluk. Weit vor dem Ort musste ich bereits das Bootsticket bezahlen. Als man mir sagte, dass das Ticket 25 Dollar kosten soll, war ich erstmal geschockt. Nachdem ich fragte und dann wusste, dass die Fahrt zwei Stunden dauert, zahlte ich widerwillig das Ticket. Mein Fahrer fuhr mich noch ein paar Kilometer weiter. Neben der Straße konnte man ganz klar einen vertrockneten Fluss erkennen. Irgendwann hielten wir und ich stieg in ein kleines Boot um. Wieder einmal war ich mit dem Bootsführer allein im Boot. Wir fuhren den Fluss entlang, von dem wirklich nur noch ein Rinnsal übrig war. Wir berührten öfter den Grund. Schon erstaunlich wie hier trotzdem noch Boote fahren konnten. Es ging an den Häusern vorbei die sonst auf ihren Pfählen im Wasser stehen.

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Nach einer Weile erreichten wir den See. Dieser war wirklich riesig, so das man nicht auf die andere Seite sehen konnte. Wir hielten direkt auf ein schwimmendes Haus zu, an dem wir stoppten. Natürlich war es ein Restaurant. Etwas genervt bestellte ich dann doch etwas zu trinken und weil es sich anbot probierte ich den fangfrischen Fisch vom Tonle Sap. Nach dem Essen ging es auch schon wieder zurück und so dauerte die ganze Veranstaltung knapp zwei Stunden. DSC_2829

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Das schwimmende Restaurant

Das schwimmende Restaurant

Wirklich lecker gewesen

Wirklich lecker gewesen

Eigentlich hatte ich mir erhofft noch etwas vom Dorfleben mitzubekommen, doch nachdem ich aus dem Boot ausstieg wurde ich zurück zu meiner Unterkunft gebracht. Kurz vor der Unterkunft versagt dann auch noch das Motorrad. Es ging nichts mehr vor und zurück. Ein kurze Anruf, 5 Minuten warten und schon kam ein Anderer mit Ersatz daher gefahren. Wir tauschten die Motorräder und es ging weiter. Das Geld hat sich definitiv nicht gelohnt. Im Nachhinein hätte ich lieber einer Roller genommen und die Gegend selber erkundigt. Selbst mein Fahrer hatte mir nichts erklärt und mich nur an die Plätze gefahren, die ich ihm gesagt hatte. Keinerlei Eigeninitiative und dabei wollte ich doch nur weg von den überlaufenen Touristenpfaden. Er fragte mich noch ob er am darauffolgenden Tag auch mein Fahrer sein darf, doch ich lehnte dankend ab. Um den angebrochenen Tag noch rum zu bekommen, habe ich mir nochmal ein Fahrrad geliehen. Das konnte ich von 2 auf 1 Dollar runter handeln, war ja nur noch der halbe Tag.

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Am darauf folgenden Tag wollte ich weiter nach Battambang, doch daraus sollte nichts werden. Das von mir beantragte Visum für Vietnam war noch nicht fertig und so war auch mein Reisepass zur Weiterreise noch nicht zurück. An der Rezeption des Hostels hieß es, es dauert noch bis morgen Mittag. Der Bus ging allerdings schon früh am Morgen. Das hieß wiederum für mich eine Nacht länger in der Unterkunft zu bleiben und diese auch zu zahlen. Ich beharrte darauf, dass mir gesagt wurde es dauert nur einen Tag, es so nicht mein Fehler ist und ich die Übernachtung daher nicht bezahlen werde. Nach ein wenig hin und her willigte man ein und ich konnte eine Nacht länger kostenlos bleiben. Glücklicherweise hatte ich die Fahrt noch Battambang noch nicht gebucht, wie wenn ich es vorher schon gewusst hätte. Der Tag länger passte mir zwar nicht wirklich in meinen „Zeitplan“, aber irgendwo hat doch alles sein Sinn, wie sich später zeigen sollte.

Wer in diesem Blogeintrag meint, dass das Thema Angkor Wat zu kurz gekommen ist, dem stimme ich zu. Der Artikel ist aber so schon lang genug und daher habe ich mich dazu entschieden, über das Thema Angkor Wat in einem extra Artikel zu schreiben….ja auch mehr Bilder 😉

Grenzübergang nach Kambodscha/Kratie

Ich war immer noch auf der Insel Don Det. Der Abholversuch am Tag vorher war mangels fehlendem Boots gescheitert und so wartete ich wieder auf meine Abholung. Wie diese von statten gehen sollte wusste ich nicht. Die Straße auf der Insel war an dieser Stelle eher ein schmaler Weg. Also dachte ich, dass ich vielleicht von einem Motorrad abholt und zur Bootsanlegestelle gefahren werde. Ich wartete eine halbe Stunde länger als gedacht, doch dann legte ein kleines, schmales Boot direkt am Ufer vor meiner Unterkunft an und brachte mich zurück ans Festland nach Naka Sang.

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Dort angekommen wusste keiner aus dem Boot so wirklich wo wir hin sollten. Also liefen wir durch den Ort in Richtung Bushaltestelle. Auf der Hälfte der Strecke wurden wir dann in eine Art Reisebüro gerufen. Hier sollten wir schonmal die Arrival-Card (für die Einreise bzw. Visum) von Kambodscha ausfüllen und bekamen unser Bustickets. Ein Visa-Service für 40 US-Dollar wurde uns ebenfalls angeboten. Ansonsten hält der Bus an der Grenze und man muss sich anstellen um sein Visum zu bekommen. Das dauert normalerweise nicht lang und geht auch ohne Probleme von statten, solang man das macht/ zahlt was von einem verlangt wird. Es gibt zwar feste Beträge was ein Visum kostet, aber je nach Grenzbeamten oder auch Grenzübergang werden verschiedene „Gebühren“ erhoben. Wahrscheinlich wäre es günstiger gewesen sich selber darum zu kümmern. Natürlich kann man sich das Visum auch vorher in Deutschland schon besorgen. Trotzdem entschied ich mich für die bequeme Variante und gab meinen Reisepass und die 40 Dollar ab. Wir warteten noch eine Weile bis wir dann zur Bushaltestelle gehen sollten. Vorher tauschte ich noch meine letzten laotischen Kip in Dollar, weil ich gehört hatte, dass man kein laotisches Geld mit ausführen darf. Ein paar thailändische Baht hatte ich auch noch, die tauschte ich gleich mit um.

Bus nach Kratie

Bus nach Kratie

Bis zur Grenze war es nicht weit. Wir hielten auf der laotischen Seite. Hier stiegen alle aus, die bereits ein Visum für Kambodscha hatten oder sich selbst darum kümmern wollten, um sich den Ausreisestempel zu holen. Wir fuhren die paar Meter weiter auf die kambodschanische Seite. Hier musste dann auch der Rest aussteigen. Die Räder vom Bus wurden desinfiziert und bei jedem Insasse wurde gemessen ob er Fieber hat. Sollte man Fieber haben, dann bekommt man den gelben Gesundheitszettel nicht und darf meines Wissens nicht in Kambodscha einreisen. Es dauerte eine Weile bis der Angestellte vom Reisebüro mit unseren Reisepässen zurück war. Nachdem wir die Reisepässe zurück hatten, wurden diese nochmals von einem Grenzbeamten im Bus kontrolliert. Wir warteten weiter auf die restlichen Leute, bevor es dann endlich weiterging. Die ganze Prozedur bis alle wieder im Bus waren dauerte über 1 Stunde.

Blick zurück Richtung Laos

Blick zurück Richtung Laos

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Am Anfang schien alles sehr gleich zu Laos. Doch irgendwann wurde aus einer gut geteerten, breiten Straße, eine breite Schotterpiste die immer wieder von Teerabschnitten unterbrochen wurde. Alles staubte, bis dann plötzlich der Regen einsetzte. Nach etwas mehr als 5 Stunden Fahrt erreichte ich mein Ziel, die Stadt Kratie. Von Kratie wusste ich nur, dass die Stadt am Mekong liegt und das es hier ebenfalls die Süßwasserdelfine, auch Irawadidelfine genannt, (wie auch bei den 4000 Islands) geben soll. Ich erhoffte mir, den Delfinen hier noch näher zu kommen und eventuell den ein oder anderen Schnapp Schuss zu machen. Dort angekommen war es wie überall zuvor auch. Vor dem Bus standen viele Leute die entweder einer Unterkunft oder eine Tuk Tuk- Fahrt anboten. Mir wurde eine Unterkunft für 6 US-$ die Nacht angeboten. Soviel wollte ich nicht zahlen. Aus meinem Reiseführer wusste ich aber, dass es in er Nähe eine Unterkunft gibt, die Ihre Zimmer ab 4 Dollar die Nacht anbieten. Ein Mann meinte, dass ich nirgendwo ein günstigeres Zimmer bekommen würde. Um das Gespräch kurz zu halten, um dann auch weiter zu kommen meinte ich: „Doch das gibt es und ich habe das Zimmer bereits vorgebucht“. Das zu sagen ist immer ein guter Trick, allerdings sollte man den Namen der Unterkunft wissen weil danach dann meistens erfragt wird. Klar muss man darauf keine Antwort geben. Aber aus Höflichkeit mach ich das dann meistens oder behaupte ich weiß den Namen gerade nicht (oder den Name habe ich in einem Buch im Rucksack stehen), weiß aber wo das Hotel ist. Ich finde es persönlich schade, dass man so belogen wird. Auf der anderen Seite ist es auch verständlich. Diese Leute möchten nur ihren Lebensunterhalt verdienen. So kam es, dass ich mein Vertrauen zu diesen Leuten verlor, was die Aussagen dieser betraf bzw. misstrauischer wurde. Zu Fuß ging es weiter zur Unterkunft. Ich bekam ein Zimmer für 4 Dollar die Nacht. Allerdings ohne eigenes Bad und ohne Fenster. Immerhin stand aber ein Ventilator drin. Es war schon relativ spät und so entschied ich mich ein wenig in der Stadt umzuschauen. Ich besichtigte zwei Tempel und ging über den Markt. Hier traf ich Daniel aus Brasilien (der aktuell in Neuseeland wohnt) wieder, den ich vom sehen her aus meinem Bus kannte. Wir unterhielten uns eine Weile und so bekam ich eine Einladung zu ihm, wenn ich in Neuseeland bin. Genauer gesagt nach Queenstown.

In dieser Nacht schlief ich nicht ganz so gut. Im Zimmer war es durch das fehlende Fenster einfach zu stickig. Der Ventilator leistete mir dafür gute Dienste. Am Vortag hatte ich mir über die Guesthouse-Besitzerin ein Tuk Tuk für den nächsten Morgen bestellen lassen. Ich wollte etwas außerhalb von Kratie die Irawadidelfine anschauen. Ca. 15 Kilometer nördlich gibt es eine Art Pool mit dem Namen Kampi. Die Fahrt dauerte ca. 45 Minuten und so bekam ich schon einen ersten Einblick in das Leben der Kambodschaner. Die Häuser sind größtenteils auf stelzen gebaut. Es ging an Schulen und vielen Straßenverkaufsständen vorbei. Wirklich wohl fühlte ich mich hinten auf dem Tuk Tuk nicht. Ich kam mir vor wie ein weißer Gutsherr der seine Ländereien besuchen möchten und so wurde ich teilweise auch angeschaut.

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Dort angekommen, kaufte ich ein Ticket für 9 Dollar und wurde allein in ein Boot verfrachtet. Der Beste Zeitraum um dies zu tun ist in der Trockenzeit, der Fluss wird flacher und die Delfine lassen sich öfter an der Wasseroberfläche sehen. Am besten eignen sich die Zeiten 1-2 Stunden nach Sonnenaufgang und genauso 1-2 Stunden vor Sonnenuntergang. Es ging raus auf den Mekong, der an dieser Stelle wieder einmal wahnsinnig breit wird. Wüsste man es nicht genau, würde man sagen, dass man sich auf einem See befindet. Nach ein paar Metern wurde der Motor abgestellt und dann ging es mit dem Paddel weiter. Am gewünschten Platz angekommen, hab wir uns treiben lassen. Mit dem Paddel wurde immer mal wieder die Ausrichtung des Boots korrigiert. Die Delfine habe ich gesehen, nur leider tauchten diese immer wieder an verschiedenen Stellen auf, so das ich mit der Kamera immer zu spät war. Da half es auch nichts, dass mich der Bootsführer immer wieder auf sie aufmerksam machte, wenn ich mal wieder in eine andere Richtung schaute. Nach einer Stunde ging es wieder zurück. Der erhoffte Schnapp Schuss blieb aus und so muss ich sagen, dass es mir bei den 4000 Islands ins Laos besser gefallen hat. Daher gibt es an dieser Stelle auch keine entsprechenden Bilder. Aber man kann ja mal im Internet schauen 😉

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Als ich zurück in Kratie war, lief ich noch einmal über den Markt, weil ich am Vortag zu spät war und so nicht mehr alles sehen konnte. Bei den Gurken blieb ich stehen, dachte an zu Hause und keine 2 Minuten später hatte ich mir ein paar gekauft. Wirklich lecker. Danach ging ich wieder in meine Unterkunft, weil es in der Sonne wirklich unerträglich warm war.

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Blick auf die Insel Koh Trong

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Am späteren Nachmittag ging es dann noch mit den unterkunftseigenen Kajaks auf den Mekong, rüber auf die Insel Koh Trong. Mein Guide war der Bruder der Besitzerin. Kostenlos war es leider nicht, doch 5 Dollar war für mich in Ordnung. Auf der anderen Seite angekommen, fragte er mich ob ich mit ihm eine Runde joggen möchte. Das ist zwar eigentlich nichts für mich, aber ablehnen wollte ich auch nicht. Abkühlung gab es danach im Fluss. Hierbei erklärte er mir, dass man die Schnecken die man hier im Sand findet, essen kann, in dem man sie mit in eine Suppe gibt. Gerne hätte ich das mal probiert, aber es gab an diesem Abend keine Möglichkeit mehr dazu. Viel Zeit blieb uns nicht bevor wir wieder zurück mussten, da mein Guide auch die Bar auf der Dachterrasse des Guesthouses macht.

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Blick auf die Uferpromenade von Kratie

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Strand von Koh Trong

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An diesem Abend gönnte ich mir dann auf der Dachterrasse noch ein Bier. Von hier sah ich dann auch die Einwohner, die sich am Abend wenn es kälter ist am Mekongufer treffen, um Sport zu machen.

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Am nächsten Tag ging es dann per Minibus weiter nach Siem Reap. Das Ticket dafür hatte ich mir am Nachmittag in einer anderen Unterkunft geholt.

Immer weiter Richtung Süden nach Pakse und Don Det

Von Nahin ging es per Sammeltaxi in einer über ein stündigen Fahrt nach Vieng Kham. Dort hatte ich Glück und konnte gleich in das nächste Sammeltaxi nach Thakhek wechseln, dass schon 15 Minuten später los fuhr. In diesem Taxi machte ich eine eher unschöne Erfahrung. Eine Frau aß ihre soeben gekauften Früchte und warf die Verpackung achtlos hinter sich aus dem fahrenden Auto in den Straßengraben. Keine Minute später folgte dann noch ihre Trinkdose. Für mich schwer nachvollziehbar eine so tolle Landschaft so einfach zu verschmutzen. Aber so wie die Straßenränder teilweise aussehen, scheint das keine Seltenheit zu sein. Die Fahrt dauerte ca. 2 Stunden und ich wurde direkt am Busbahnhof abgesetzt. Hier konnte ich dann auch das Ticket für die Weiterfahrt nach Pakse ganz einfach am Schalter kaufen. Eine Stunde musste ich bis zur Abfahrt des Busses warten. Genügend Zeit um sich nochmal etwas zu Trinken zu kaufen und sich die Beine zu vertreten.

Der Bus nach Pakse wurde schnell voller. Leider hab ich mir zu viel Zeit gelassen und so war ich einer der Letzten die in den Bus einstiegen. So kam es, dass ich einen „Sitzplatz“ hinter der letzten Sitzreihe auf Kartons und Säcken bekam. Aber immer noch besser als die Leute die nach mir kamen. Die bekamen einen kleinen Plastikstuhl ohne Lehne und musst im Gang platz nehmen. Der Gang war auch nicht wirklich frei. Jeder freie Zentimeter wurde ausgenutzt um Waren zu transportieren. Selbst auf dem Dach des Busses wurden noch Matratzen festgezurrt. Zum schlafen war mein Platz nicht wirklich bequem. Irgendwie bin ich dann trotzdem eingeschlafen und so kam ich nach ca. 8 Stunden Fahrt, inklusive mehrerer kleiner Stops, kurz nach Mitternacht in der Stadt Pakse an. Wo ich hin sollte wusste ich nicht wirklich. Ich hatte nichts vorgebucht, da ich ja am Morgen noch nicht wusste ob ich es an diesem Tag überhaupt bis nach Pakse schaffe. Bis in das Stadtinnere waren es vom Busbahnhof mehrere Kilometer. Schon ein paar Minuten nach meiner Ankunft wollte mich ein Taxi aufsammeln. Der Fahrer nannte mir den Preis. Doch der war meines Erachtens zu hoch. Auf meinen Preis wollte er nicht eingehen und so ging ich weiter. Ich ärgerte mich, dass ich nicht zugesagt hatte und so den ganzen Weg laufen musste. Das Taxi blieb noch einen kurzen Moment stehen, fuhr mir dann aber hinter her. Beim Preis trafen wir uns fairerweise in der Mitte. Zuerst ging es in einer völlig andere Richtung und als es dann langsam aus der Stadt rausging, wurde mir etwas komisch. Immerhin waren vorne zwei Männer und mit mir hinten auf der Ladefläche noch einer der mich immer wieder beobachtete. Ich dachte schon an das schlimmste, dass ich ausgeraubt werde. Daraufhin nahm ich heimlich etwas Geld aus dem Geldbeutel, steckte es in meine Hosentasche und den Geldbeutel heimlich in meinen größeren Rucksack. Sollte es doch dazu kommen dann würde ich das Geld aus meiner Hosentasche nehmen und behaupten, dass ich nicht mehr bei mir habe. Doch dazu sollte es nicht kommen. Erst wurde der Eine, dann der andere abgesetzt. Am Ende zahlte ich ca. 1 Euro mehr, weil wir weiter fuhren als der Fahrer am Anfang gedacht hatte.

In meiner Kartenapp fand ich eine Unterkunft, die auch in meinem Reiseführer stand, zu der ich gehen wollte. Irgendwann hörte ich Musik und sah eine große Bühne. Interesseiert an dem was da passiert lief ich in die Richtung. Was es genau war weiß ich nicht und konnte ich an dem Abend auch nicht rausbekommen. Ich gehe davon aus, dass es eine Art Stadtfest war. Auf der Bühne wurde getanzt, dazu wurde noch getanzt. Zwischendrin wurde meines Erachtens eine Geschichte aufgeführt, die ich aufgrund von Sprachdefiziten in der laotischen Sprache nicht verstehen konnte. So stand ich dort und beobachtete was auf der Bühne geschah.

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Als einziger Europäer und vollgepackt mit zwei Rucksäcken fiel ich natürlich sofort auf und so dauert es nicht lange, dass ich aufgefordert wurde mich hinzusetzen. Man wollte mit mir Fotos machen, andere wollten sich kurz unterhalten und zum Schluss kam sogar noch eine Gruppe Jugendlicher die sich ein Bier mit mir teilten. So vergingen 2 Stunden relativ schnell. Mir kam der Gedanke die Nacht durch zu machen und die Unterkunft erst nach Sonnenaufgang aufzusuchen, um so auch das Geld für die Nacht zu sparen.

Ich lief Richtung Mekong um mir hier den Sonnenaufgang anzuschauen und davon ein paar Bilder zu machen. Der war nicht wirklich spektakulär, deswegen gibt es an dieser Stelle auch kein Bild davon zu sehen. Doch hier gab es die nächste brenzliche Situation. Am Ufer des Mekongs gab es mehrere (verdammt viele) Hunde, die bellten mich an und so wurden es von Sekunde zu Sekunde immer mehr. Ich fühlte mich nicht wirklich wohl und rechnete damit, dass ich hier wohl mit einer Bisswunde raus gehe. Die Hunde liefen mir ein paar Meter nach, liesen dann aber von mir ab. Wieder einmal sollte der Spruch „Bellende Hunde beißen nicht“ recht behalten.

Genervt von der Situation und von Pakse, (die Stadt gefiel mir nicht wirklich auf den ersten Blick) entschied ich, mich wieder an den Busbahnhof fahren zu lassen, um von dort aus weiter zu meinem nächsten Ziel „4000 Islands“ zu fahren. Der nächste Motorradtaxifahrer war auch nicht weit. Mit dem gab es dann aber Verständigungsprobleme. Er konnte kein Englisch und so fuhren wir erst zum nächsten Taxifahrer der dann Dolmetscher spielte. Letztendlich brachte das auch nichts. Zweimal wollte mich der Taxifahrer an einer falschen Stelle rauslassen. Zum Glück hatte ich meine offline Kartenapp und konnte so sehen, dass ich noch nicht am Ziel angekommen war. Mit Hilfe der App konnte ich ihn dann zum Busbahnhof lotsen.

Sofort nach meiner Ankunft wurde ich gefragt wo ich hin möchte. Ich meinte nach Don Det und so wurde ich zum richtigen Taxi gebracht und auf die Ladefläche verfrachtet. Hier brachte mein Anblick das erste mal ein Kleinkind, dass wahrscheinlich das erste mal einen Europäer sah, zum weinen. Etwas unangenehm war mir die Sache schon, aber ich wollte ja einfach nur mitfahren. Die Eltern entschieden sich in der Kabine des Fahres Platz zu nehmen. Zwei Stunden dauerte die Fahrt nach Naka Sang. Von diesem Ort konnte man dann die Fähre zur Insel Don Det nehmen.

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An dieser Stelle wird der Mekong so breit, dass sich in ihm Inseln gebildet haben. Je nach Jahreszeit sind es mal mehr und mal weniger. Wenn man jede kleine Sandbank zählt kommt man sicherlich auf 4000 Inseln. Bisher ist diese Region noch nicht so überlaufen, wird aber gern von Backpackern genutz um mal ein paar Tage zu entspannen. Hier ticken die Uhren noch langsamer. Leider ist es zu dieser Jahreszeit auch nicht wirklich grün und die Reisfelder sind ausgetrocknet.

Auf der Insel angekommen, begann die Suche nach einer Unterkunft. Da gerade Nebensaison war wurde ich natürlich an jeder Unterkunft angesprochen. Irgendwann schaute ich mir dann doch ein Zimmer an und entschied mich auch dafür dieses zu nehmen. Auf Don Det wollte ich ein paar ruhige Tage verbringen und etwas chillen. Doch das fiel mir nicht so leicht. Ich hatte das Gefühl etwas zu verpassen und so holte ich mir noch am gleichen Tag ein Fahrrad um die Insel zu erkunden. Don Det ist nicht wirklich groß und so fuhr ich auch noch zur benachbarten Insel Don Khon. Beide Inseln sind durch einer Brücke verbunden, die früher als Eisenbahnbrücke gedacht war.

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Eisenbahnbrücke zwischen Don Det und Don Khon

Eisenbahnbrücke zwischen Don Det und Don Khon

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Die Umrundung hat aber leider nicht geklappt, da auf einmal eine vor mir auftauchende Brücke zerstört war. Einen Weg herum gab es nicht wirklich, tragen wollte ich mein Rad auch nicht und so musste ich umdrehen.

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Dafür konnte ich aber nochmal das bunte treiben bei einem Raketenfestival sehen, so wie ich es schon in Phonsavan gesehen hatte. Anschließend besichtigte ich noch einen Wasserfall. Auf den Inseln ist es bisher noch recht ruhig und ich war auch eher außerhalb von dem ganzen Trubel (wie ich später mitbekam). So ging ich an diesem Tag schon um 8 Uhr ins Bett. In der Hauptsaison soll es dann schon etwas mehr abgehen, aber ich war eh eher außerhalb.

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Am nächsten Morgen gegen 4 Uhr wurde ich wach, weil ich einen leichten Biss verspürte. Schreckhaft sprang ich auf um das Licht anzuschalten. Es war eine dicke fette Kakerlake, die dann meinem Flip Flop zum Opfer fiel. Es wurde bereits langsam hell und so entschied, auf der Hängematte vor meinem Zimmer weiter zu schlafen und gegebenenfalls den Sonnenaufgang zu sehen. Schlafen konnte ich nicht mehr. Der Wifi-Empfang reichte bis zu meinem Zimmer (keine Selbstverständlichkeit) und so durchstöberte ich seit langem mal wieder Youtube um mir Lieder anzuhören. An diesem Tag hab ich dann mal einen Ruhigen gemacht und den Tag mit Musik hören, chillen und Blog schreiben verbracht. Ich hatte auf einmal Zeit und so verfiel ich in Gedanken, was ich doch zu Hause verpasse und hatte das erste mal ein bisschen Heimweh. Für diesen Moment war ich jedoch bestens ausgerüstet. Meine zu Hause gebliebenen Freunde übergaben mir zu meiner Überraschungsabschiedsfeier einen Fotobuch und jeder schrieb dazu noch ein paar aufmunternde Worte. Als ich mit dem Buch fertig war, fühlte ich mich echt besser.

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Die Sonnenuntergänge waren die schönsten die ich bisher auf meiner Reise sehen durfte.

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Der nächste Tag sah vom Ablauf nicht viel anders aus. Ich schrieb weiter an meinem Blogeintrag und informierte mich in meinem Reiseführer über Kambodscha. Für Kambodscha hatte ich mir zu diesem Zeitpunkt noch keine Reiseroute überlegt. Ich entschied das mein nächstes Ziel Kratie sein sollte. Das Busticket konnte ich direkt in meiner Unterkunft buchen.

Am darauffolgenden Tag sollte ich um 8 Uhr von meiner Unterkunft abgeholt werden. Nach mehreren Nachfragen an der Rezeption, bekam ich nach über einer Stunde das Telefon in die Hand gedrückt. Am anderen Ende der Leitung war ein Mann, der mir sagte, dass er für heute kein Boot von der Insel hat und ich erst am nächsten Tag weiter kann. Nicht wirklich begeistert nahm ich es so hin und verlängerte meine Unterkunft um eine weitere Nacht. Das Gute daran war, dass ich wusste das Johannes (den ich in Phonsavan kennenlernte) mittlerweile auf Don Det war. Ich schrieb ihm und keine 2 Stunden später saßen wir (und ein englisches Pärchen) auf dem Fahrrad und fuhren auf die Nachbarinsel Don Khon. Hier besichtigten wir die Somphamit Waterfalls.

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Danach ging es weiter an den Strand der Insel, wo wir im Mekong badeten. Hier entstand dann auch die Idee, sich ein Boot samt Fahrer zu nehmen um zu den Delphinen zu fahren. Sicherlich ein tolles Erlebnis. Doch leider waren die Delphine zu weit weg und so bekamen wir immer nur die Rückenflosse zu sehen. Doch immer noch besser als gar nicht. Die Trockenzeit eignet sich am besten um diese Delphine zu sehen. Durch den niedrigen Wasserstand des Mekongs, haben die Delphine nicht mehr soviel Rückzugsmöglichkeiten und so steigen die Chance diese zu sehen.

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Wir waren relativ spät dran und so ging dann die Sonne schon langsam unter. Normalerweise wäre das eine gesonderte Bootsfahrt gewesen. Wir konnten aber ungewollter weise beide miteinander verbinden. Am Abend saßen wir dann zu viert bei Johannes vor dem Bungalow, tranken und spielten Karten. War doch super, dass ich an dem Tag nicht abgeholt wurde und so sah ich noch ein paar Sachen die ich sonst nicht gesehen hätte.

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Am nächsten Tag ging es von Laos nach Kambodscha.

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